(Wilhelm Castun) Die ludowingischen Landgrafen haben Thüringen wie kein anderes Adelshaus geprägt‚ obwohl das Geschlecht bereits nach rund zweihundert Jahren ausstarb. Vom beherzten Aufstieg von einer kleinen Rodungsherrschaft am Nordrand des Thüringer Waldes zu den mächtigsten Territorialherren Mitteldeutschlands künden nicht nur viele Burgen‚ um die ludowingischen Herrscher haben sich auch zahlreiche Volkssagen gebildet. Die Autoren dieses historischen Reiseführers haben sich auf die Suche nach den Spuren der Ludowinger in ihrem historischen Kernland begeben. Nach einer allgemeinen Einführung in die Geschichte mit Ausblicken nach Hessen und Sachsen-Anhalt werden vier Routen vorgestellt‚ die sich motorisiert jeweils in einer Nachmittagstour bewältigen lassen. Die erste Route führt von der Wartburg über Bandenburg und Creuzburg zur Burg Normannstein‚ die zweite von der Schauenburg über Schloß Reinhardbrunn und Schloß Tenneberg nach Schloß Friedenstein‚ die dritte von der Burg Thamsbrück über Runneburg und Burg Straußberg zur Ebersburg und die vierte von der Eckartsburg über Burg Saaleck‚ Schloß Neuenburg und Tautenburg zum Kloster Cronschwitz. Dabei findet man nicht nur all die Angaben im Buch‚ die man üblicherweise von Reisführern erwarten darf. Mehrfarbige Pläne erleichtern das Unterscheiden von originaler Bausubstanz von spätern Hinzufügungen‚ wobei überdies deutlich gemacht wird‚ was ausgegraben werden mußte. Die Farbaufnahmen sind mit solider Kenntnis und Liebe zum Detail gemacht‚ sie lenken den Blick auf vieles‚ an dem man vielleicht achtlos vorübergangen werde. Sehr schön auch‚ daß die Sagen an den Orten eingefügt sind‚ wo ein realer Kern sichtbar ist. |